Die Forderung nach einer Dienstpflicht ist nicht neu. Doch im Vergleich zu vorherigen Jahren hält die Diskussion darum mit jeweils unterschiedlichen Begriffen unvermindert an. Einmal ist es ein sozialer, gesellschaftlicher oder bürgerschaftlicher Dienst, dann wieder ein Jahr für alle oder ein Dienst an der Gemeinschaft. Es werden Studien dazu in Auftrag gegeben, Parteien sondieren in ihren Programmen und Gremien, den Dienst verpflichtend zu machen, der Bundespräsident befürwortet dies und auch in verschiedenen Medien wird das Thema aufgegriffen.

Der Freiwilligendienst als „Diakonisches Jahr“ wird 2024 70 Jahre alt. Ist es für ihn oder auch internationale Freiwilligendienste also Zeit, in Rente zu gehen oder ist er nach wie vor jung und attraktiv geblieben? Der Studientag der KeF beschäftigt sich mit den vielfältigen Facetten eines Freiwilligendienstes und bietet die Möglichkeit, das Thema Freiwilligkeit und Pflicht umfassend und vertiefend zu behandeln.  

In seinem Impulsreferat wirft Dr. Patrick Schnabel einen historischen Blick auf Freiwilligendienste, verbunden mit juristischen Fragestellungen. Dr. Ralf Stroh vertieft in seinem Referat die Frage nach theologisch-ethischen Betrachtungen zu Freiwilligen-diensten. Die Impulse beider Referate können in einem anschließenden Gespräch über Freiwilligkeit und Pflicht aufgenommen und diskutiert werden.

In einer Diskussionsrunde am Nachmittag werden unterschiedliche Perspektiven auf die Debatte um Freiwilligkeit und Pflicht miteinander ins Gespräch gebracht. Dr Rabea Haß wird Ergebnisse der Studie der Hertie-Stiftung einbringen, Sarah Mieth eine internationale Perspektive auf Freiwilligendienste darlegen, Ute Gerdom die nationalen Freiwilligen-dienste im Blick haben. Dr. Patrick Schnabel wird kirchlich-politische Fragestellungen mitbringen, während Vertreter*innen von Einsatzstellen sowie Freiwillige Fragen der praktischen Umsetzung reflektieren. Auch die Frage nach der finanziellen Ausstattung inkl. bürokratischer Kontrolle der Freiwilligendienste wird dabei nicht ausgeklammert werden.

Der Austausch untereinander soll es ermöglichen, die eigene Meinung zu überprüfen, zu revidieren oder zu festigen und ggf. für die Evangelischen Dachverbände gemeinsame Positionen festzuhalten.

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme und den Austausch zu diesen Themen!